Das erste Schützenfest

Noch im Gründungsjahr 1956 veranstaltete der Verein das erste Fest auf dem heutigen Sportplatz Lipperbruch. Da aber noch ein Schützenkönig fehlte, marschierte man schon am ersten Tage – einem Samstag – zur Vogelstange. Der Schießstand befand sich auf dem idyllischen Gelände des ehemaligen Angora-Hofes, wo sich heute die Marienschule befindet. Es wurde frei geschossen und nach etwa 100 Schuss fiel der Rest des Vogels. Der glückliche Schütze war der Spätheimkehrer aus Rußland, Otto Meißner. Als Königin wählte er sich Frau Elli Nölke, eine alt ansässige Bauerntochter. Hermann Südbrock eroberte die Krone, Walter Fuß das Zepter. Nach dem erfolgreichen Schießen fand auf dem Festplatz die Krönung der Majestäten statt.

Am Sonntag weihte der Bürgermeister der Stadt Lippstadt, Jakob Koenen, die Schützenfahne ein, die zur Gründung des Vereins unter großen finanziellen Schwierigkeiten angeschafft worden war.

In dieser Zeit zählte der Verein etwa 100 Mitglieder, die geschlossen am Umzug teilnahmen, wie auch die auf dem Lipperbruch stationierte Bundeswehr. Ebenso nahm die Bevölkerung starken Anteil an diesem ersten Fest. Straßen und Häuser waren geschmückt – mancher Hausstand hatte sich anlässlich dieses Festes wieder eine Fahne zugelegt.

Beim Königsessen kam häufig die Freude über die Gründung des Vereins und das gelungene Fest zum Ausdruck. Oberst Plonka betonte in seiner Ansprache, dass ein hoffnungsvoller Beginn stattgefunden hätte. Er erinnerte an den eindrucksvollen Gottesdienst, in dem Vikar Roleder die rechten Worte über den Sinn und die Bedeutung des Schützenfestes fand. Der Schützenverein wolle aufbauen auf die Tradition der Schützengilden und die Kameradschaft, damit sich der Verein in friedlichen Zeiten zu einer echten Volksgemeinschaft entwickle. Im Namen der Stadt Lippstadt sprach der Stadtverordnete Jansen die Hoffnung aus, dass zwischen dem Lipperbruch und der Stadt stets bestes Einvernehmen bestehen möge zum Wohle von Heimat, Stadt und Vaterland.