Geschichte
Grußworte des Ehren-Oberst Wolfgang Hacheney
Liebe Schützen, liebe Lipperbrucher Bürgerinnen und Bürger, verehrte Gäste.
Vor 50 Jahren wurde im Ortsteil Lipperbruch der Schützenverein gegründet. In einer Zeit, in der viele Flüchtlinge und Vertriebene hier auf dem Lipperbruch nach dem Krieg eine neue Heimat gefunden haben. Daher gehört den Gründern unseres Schützenvereins und allen, die im unermüdlichen Eifer ihren Beitrag zum Wohle des Vereins geleistet haben, Dank und Anerkennung. Waren sie es doch gerade, die mit den Leitmotiven „Glaube – Sitte – Heimat“, im Wesentlichen dazu beigetragen haben, dass eine Gemeinschaft auf dem Lipperbruch erwachsen konnte, die die Basis für den Fortbestand und die positive Entwicklung unseres Schützenvereins bildet. Durch die Gemeinschaftsaufgabe unseres Vereins wurden im Laufe der Jahre auch viele Neubürger in unsere Schützenfamilie eingebunden und somit ein Stück der Tradition lebendig gehalten, die vom echten Schützengeist getragen wird.
Gemessen am Bestehen anderer Schützenvereine ist der 50. Geburtstag für unseren Verein schon etwas Besonderes, gilt es also, diesen in gebührender Art und Weise zu feiern. Daher möge unser Jubiläumsschützenfest ein Ort der frohen Begegnung und des Meinungsaustausches aller Bürger und Besucher sein.
Wir bitten alle Schützenbrüder, sich aktiv an unserem Jubiläumsschützenfest zu beteiligen. Dank gilt allen, die an den Vorbereitungen zu diesem Geburtstagsfeierlichkeiten mitgewirkt haben und unsere Straßen so farbenfroh geschmückt haben. (mehr …)
50 Jahre Schützenverein Lippstadt – Lipperbruch e.V.
Grußworte des Bürgermeisters Christoph Sommer
Guten Menschen Gesellschaft zu leisten ist die beste Methode, selbst ein Guter Mensch zu werden.
(Miguel de Cervantes)
Sicherlich beste Voraussetzungen für gute Stimmung, gute Laune und gute Kameradschaft bieten die Feierlichkeiten zum 50-jährigen Bestehen des Schützenvereins Lippstadt – Lipperbruch e.V., die im Jahre 2006anstehen und mit denen der Schützenverein ein durchaus bemerkenswertes Jubiläum begehen kann.
Zwar gibt es vielerorts Schützenvereine, die bedeutend älter sind und auf eine zum Teil jahrhundertlange Tradition zurückblicken können. Aber wohl kaum ein Schützenverein kann für sich in Anspruch nehmen, bereits 10 Jahre nach Ortsgründung entstanden zu sein, und so können sich die Lipperbrucher Schützen mit rechtem Stolz als „Urgesteine“ des Vereinslebens und als Migranten für eine positive Entwicklung der gesellschaftlichen Begegnungen im jüngsten Ortsteil fühlen. (mehr …)
Zehn Jahre Schützenverein Lippstadt – Lipperbruch e.V.
Der Lipperbruch stand im Fahnenschmuck. Wimpel, Girlanden und Kränze grüßten in diesen Tagen alle Freunde, Bekannte und Schützen, die zum 10-jährigen Bestehen des Vereins kamen und dabei sein wollten. Am 20., 21. Und 22. August 1966 fand das 10-jährige Jubelfest statt. Zu diesem Ereignis waren drei Lippstädter Vereine sowie die Schützenvereine Batenhorst, Bökenförde, Bad Waldliesborn, Bad Westernkotten, Stirpe, Overhagen, Langeneicke, Herringhausen-Hellinghausen, Cappel und der Bürgenschützenverein Essen-Karnap zu Gast.
Zum ersten Mal in der 10-jährigen Geschichte des Vereins brachten die Schützen in diesem Jahr auch im Lippstädter Rathaus ein Ständchen. Die stv. Bürgermeisterin Frau Dr. Christ und Stadtkämmerer Westen empfingen die Delegation auf der Freitreppe des alten Rathauses. Oberst Gehrke bedankte sich im Namen des Vereins für den Empfang und gab seiner Hoffnung Ausdruck, dass dieses erste Ständchen das Band zwischen der Stadt und dem Lipperbruch noch enger knüpfen möge.
Der Festakt zum Jubiläum vollzog sich am Sonntag auf dem Schützenplatz mit Teilnahme aller bisherigen Majestäten, Gastvereine, Kapellen, Ehrengäste sowie Gäste aus nah und fern. Vor der festlichen Kulisse der mit ihren Fahnen angetretenen Kompanien gab Oberst Gehrken einen Rückblick auf die 10-jährige Vereinsgeschichte. Sprecher der Gastvereine übermittelten dem Lipperbruch ihre Gratulation zum Jubiläum und dem gelungenen Fest. Höhepunkt des Festzuges war die anschließende Parade vor dem Vereinslokal „Schützenhof“, der viele Hundert Schaulustige beiwohnten. (mehr …)
Das erste Schützenfest
Noch im Gründungsjahr 1956 veranstaltete der Verein das erste Fest auf dem heutigen Sportplatz Lipperbruch. Da aber noch ein Schützenkönig fehlte, marschierte man schon am ersten Tage – einem Samstag – zur Vogelstange. Der Schießstand befand sich auf dem idyllischen Gelände des ehemaligen Angora-Hofes, wo sich heute die Marienschule befindet. Es wurde frei geschossen und nach etwa 100 Schuss fiel der Rest des Vogels. Der glückliche Schütze war der Spätheimkehrer aus Rußland, Otto Meißner. Als Königin wählte er sich Frau Elli Nölke, eine alt ansässige Bauerntochter. Hermann Südbrock eroberte die Krone, Walter Fuß das Zepter. Nach dem erfolgreichen Schießen fand auf dem Festplatz die Krönung der Majestäten statt.
Am Sonntag weihte der Bürgermeister der Stadt Lippstadt, Jakob Koenen, die Schützenfahne ein, die zur Gründung des Vereins unter großen finanziellen Schwierigkeiten angeschafft worden war.
In dieser Zeit zählte der Verein etwa 100 Mitglieder, die geschlossen am Umzug teilnahmen, wie auch die auf dem Lipperbruch stationierte Bundeswehr. Ebenso nahm die Bevölkerung starken Anteil an diesem ersten Fest. Straßen und Häuser waren geschmückt – mancher Hausstand hatte sich anlässlich dieses Festes wieder eine Fahne zugelegt.
Beim Königsessen kam häufig die Freude über die Gründung des Vereins und das gelungene Fest zum Ausdruck. Oberst Plonka betonte in seiner Ansprache, dass ein hoffnungsvoller Beginn stattgefunden hätte. Er erinnerte an den eindrucksvollen Gottesdienst, in dem Vikar Roleder die rechten Worte über den Sinn und die Bedeutung des Schützenfestes fand. Der Schützenverein wolle aufbauen auf die Tradition der Schützengilden und die Kameradschaft, damit sich der Verein in friedlichen Zeiten zu einer echten Volksgemeinschaft entwickle. Im Namen der Stadt Lippstadt sprach der Stadtverordnete Jansen die Hoffnung aus, dass zwischen dem Lipperbruch und der Stadt stets bestes Einvernehmen bestehen möge zum Wohle von Heimat, Stadt und Vaterland.
Die Vereinsgründung
Die Vereinsgründung fand am 24. März 1956 in der Gaststätte „Flora“ statt. Otto Heider eröffnete in Vertretung des erkrankten Artur Plonka die Versammlung, begrüßte den Schützenoberst vom Nördlichen Schützenbund Lippstadt Herbert Burkert, Herrn Gottschlich als Vertreter des Lippstädter Patrioten sowie alle Anwesenden.
Gemäß Punkt 1 der Tagesordnung berichtete Hans Winkler der Versammlung umfangreich, was durch den vorläufigen Ausschuss bisher zum Entstehen des zu gründenden Vereins geleistet worden war.
Danach kam die Versammlung zu Punkt 2:
„ Gründung des Schützenbundes Lippstadt-Lipperbruch“
17 Herren erklärten sich durch ihre Unterschrift bereit den „Schützenbund Lippstadt-Lipperbruch“ ins Leben zu rufen, somit war die Gründung vollzogen.
Für Punkt 3 wurde Schützenoberst Herbert Burkert als Wahlleiter gewonnen. Den neuen Bruderverein beglückwünschte er humorvoll mit den Worten: „Wenn der Verein jetzt auch nur 17 Mitglieder aufweisen kann, so wäre dies ohne Bedeutung. Immerhin besser klein anfangen und groß aufhören als umgekehrt.“
Für das Amt des 1. Vorsitzenden und Schützenoberst wurden Arthur Plonka, Josef Becker und Hermann Südbrock vorgeschlagen. Die beiden Letzgenannten lehnten ab und so wurde Artur Plonka in offener Wahl einstimmig gewählt.
Der 2. Vorsitzende wurde geheim gewählt. 16 Stimmen erhielt Hermann Südbrock, zwei Karl-Heinz Hielscher.
Offen und einstimmig wurden gewählt:
- Hans Winkler zum Geschäfts-/Schriftführer
- Otto Heider zum Rendanten und Kassierer
- Karl-Heinz Hielscher zum Platzmajor
- Josef Becker zum Hauptmann
- Schützenbruder Knaup zum Oberleutnant
Um 21:50 Uhr schloss der 2. Vorsitzende Hermann Südbrock die erste Generalversammlung
Vorgeschichte
So ganz ohne Vorbereitung wurde der Schützenverein 1956 nicht aus der Taufe gehoben.
Bereits in der unmittelbaren Nachkriegszeit gab es Kinderschützenfeste auf dem Lipperbruch, die in und um den Barackenbau der Gaststätte Schröder (heutiger Schützenplatz) stattfanden. Damals wurde der König durch Keulenwurf auf den Holzadler ermittelt. Mit Trommelwirbel und Kutsche zogen dann das Königspaar und der Hofstaat durch die Trümmerlandschaft und die neuen Siedlungen.
Auch der Geselligkeitsverein, der durch den Kaufmann Helmut Rehe Anfang der 50iger Jahre organisiert wurde, kann als Vorläufer des Schützenvereins gelten. Leider fehlte diesem Verein echte Initiative und Mitarbeit, so dass nach einigen Jahren alles im Sande verlief.
Diese Aktivitäten und das schon vorhandene Vereinsleben waren dann wahrscheinlich der Grund, auch auf dem Lipperbruch einen Schützenverein ins Leben zu rufen.